Pizza zur Sensation
Der kleine FC Wil mischt ganz oben im Aufstiegsrennen mit. Auch dank des traditionellen gemeinsamen Pizzaplauschs nach Heimspielen.
Teilen Freude und Pizzas: Die Spieler des FC Wil
Rund 24'000 Menschen leben im sanktgallischen Wil. Damit ist es der drittkleinste Ort mit einem Profifussballklub in unserem Land. Auch der FC Wil macht sich nicht grösser als er ist. «Chliinä Chli, grossi Gschichte» lautet sein Motto. Grosse Geschichten lieferte der Verein in der Vergangenheit tatsächlich einige. 2002 spielte der FC Wil erstmals in der obersten Spielklasse, 2003 besiegte man den Kantonsrivalen FC St. Gallen mit dem Rekordergebnis von 11:3, 2004 feierte man gar den Cupsieg.
Danach folgten wenig positive «grosse Geschichten». Erst kam der Abstieg, dann flog auf, dass der Höhenflug des FC Wil mit unterschlagenen Bank-Millionen finanziert worden war. Es kamen ukrainische Investoren, die nach ihrem Rückzug einen Scherbenhaufen hinterliessen. 2015 dann übernahmen türkische Geldgeber mit ähnlichen Folgen: unzählige Trainerentlassungen, Punktabzüge, ausbleibende Lohnzahlungen. 2017 stieg der FC Wil nur deshalb nicht in die 1. Liga ab, weil sich der FC Le Mont freiwillig zurückzog.
Und jetzt macht sich der FC Wil bereits wieder daran, grosse Geschichten zu schreiben. Kaum einer hätte anfangs Saison die Ostschweizer als Aufstiegskandidaten gehandelt. Denn die Konkurrenz in der dieci Challenge League ist gross. Das reiche Lausanne, das ambitionierte Aarau, die langjährigen Super-League-Klubs Thun, Vaduz, Xamax – sie alle stehen in der Tabelle weit hinter dem FC Wil. Und das, obwohl 19 Spieler im Kader höchstens 24 Jahre sind und Wil damit das jüngste Team der ganzen dieci Challenge League stellt.
Unter Trainer Brunello Iacopetta spielt Wil nicht nur erfolgreich, sondern nicht minder spektakulär. 4:3, 6:1, 3:2 oder 1:5: Wenn der FC Wil aufläuft, dürfen sich die Fans auf viele Tore freuen. Ein Erfolgsrezept verriet Captain und Routinier Philipp Muntwiler (36): «Mit einem guten Teamgeist kannst du viel herausholen. Wir sind wirklich eine Einheit. Ich habe noch in keiner Mannschaft einen solchen Teamspirit erlebt.»
Dies zeigt sich auch nach Partien in der heimischen Lidl Arena: Jeweils nach dem Schlusspfiff lässt sich das Team aus der nahegelegenen dieci-Filiale Pizzas in die Kabine liefern. Es gibt aber nicht für jeden Spieler eine eigene Pizza, sondern eine Auswahl für alle. Man teilt nämlich gerne beim FC Wil. Ein Sieg schmeckt ja gleich noch besser mit einem heissen Stück Prosciutto, Kickericki oder Funghi!
Zwei Teams steigen Ende Saison direkt auf, ein drittes tritt in der Barrage gegen den Tabellenletzten der Super League an. Der FC Wil hat in diesem Rennen gute Karten – und tankt auch dank dieci-Pizzas jede Woche Energie, um weiter dabeizubleiben. Es wäre ein kleines Fussballwunder, sollte der FC Wil den Fahrstuhl nach oben nehmen. Und eine weitere grosse Geschichte eines kleinen Clubs.
Übrigens: Die dieci-Filiale in Wil versorgt nicht nur die erste Mannschaft des FC mit heissen Pizzas, sondern steht auch dem Nachwuchs unterstützend zur Seite mit Gutscheinen und Lieferungen.